Die Kritik an der Medienlandschaft ist traditionell stark.
Die Vorwürfe reichen von Unverantwortlichkeit der Medien in der Auswahl der
Themen, über einseitige Darstellung komplexer Zusammenhänge bis hin zum
Vorwurf, dass es unsachliche Vorführungen einzelner Akteure/innen gäbe. In die
> Medienschelte < reihen sich gern kritisierte und zu ihrem politischen
Engagement nachgefragte Politiker/innen ein. Fast unbemerkt profilieren sich im
Wettbewerb um deutlich konservativ-reaktionär auftretende Medienformate die
Wochenzeitung Junge Freiheit mit dem Chefredakteur Dieter Stein als deren
publizistisches Leitmedium. In der andauernden außerparlamentarischen Debatte
gelang auch dem Magazin des Instituts für Staatspolitik Sezession und dessen
Protagonist Götz Kubitschek ein deutlicher Zugewinn an Leserschaft. Der
Hochglanz Auftritt des Monatsmagazins Compact des erfahrenen
Ideologiejournalisten Jürgen Elsässer konnte sich laut Selbstangabe mit 120.000
verkauften Exemplaren pro Monat als Politmagazin des > Wutbürgertums
(Identitätslosen) < etablieren. Der Aufstieg dieser Medienformate auch in
Sachsen steht exemplarisch für den Vormarsch rechtspopulistischer und neuer
rechter Ideen in der Gesellschaft. Ihre Kampagne für die konformistische
Rechtspartei AFD und die Exklusivberichterstattung über Pegida zeigt deutliche
Überlegenheit gegenüber der bürgerlichen Presselandschaft, sich auf die
Einstellungswelt und Emotionalität der populistischen Gesellschafter/innen
einzulassen. In stillem, gegenseitigem Einvernehmen grenzen sich die neu am
Markt erfolgreichen Medien mit ihren Rezipienten/innen, von der etablierten
bürgerliche deutschen Medienlandschaft
ab.
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