In Meißen existierten in den letzten Jahren dauerhaft
neonazistische und andere extrem rechte Gruppen und Zusammenhänge.
Beispielsweise seien hier der über Jahre hinweg sehr agile Kreisverband der NPD
um den damaligen NPD – Landtagsabgeordneten Matthias Paul, später unter Jürgen
Gansel, oder die Aktivitäten der Reichsbürger in der Region zu nennen. Im
Februar 2015 sorgte der Meißner Landrat Arndt Steinbach (CDU) für einen
medialen Skandal, als er in einer Diskussionsrunde, an welcher auch regionale
NPD-Funktionäre/innen teilnahmen, den Vorschlag unterbreitete, dass man die
Justizvollzugsanstalt im nahe gelegenen Zeithain zukünftig als Asylunterkunft
nutzen könne. Viele behaupteten, Steinbach feuere die rassistische Stimmung
gegen Asylsuchende in der Region damit zusätzlich an. Menschen, die sich
öffentlich für Asylsuchende einsetzten oder die Unterbringung unterstützen,
waren in Meißen in der ersten Jahreshälfte 2015 Einschüchterungen und
Bedrohungen durch Rassist/innen ausgesetzt. Im Frühjahr 2015 gründete sich die
Meißner Initiative Heimatschutz (IHS), die als extrem rechter Zusammenschluss
Propaganda Aktionen und Demonstrationen gegen die Aufnahme von Asylsuchenden
veranstaltete. In Facebook-Kommentaren von damals bezeichneten die
Initiator/innen der Initiative Geflüchtete als > Affen < und
kommentierten Berichte über Asylsuchende mit der Überschrift > Raus mit dem
Dreck <. Am Abend des Sonnabends, dem 27. Juni 2015, versammelten sich rund
zwei Dutzend Anhänger/innen der Initiative Heimatschutz in Meißen, um gegen die
Asylpolitik zu demonstrieren. Über der Elbe entrollten die Teilnehmer/innen ein
Transparent mit der Aufschrift > Schweigen heißt Zustimmung! Es ist unser
Land! <. Kurz nach Mitternacht machten sich Eric P. (38) und der
Familienvater Daniel Z. (41) im Anschluss an eine private Grillfeier auf den
Weg, um eine geplante Asylunterkunft im Ort anzuzünden. Sie vermummten sich und
füllten ein Benzin-Öl- Gemisch in eine Flasche. Während die Feuerwehr den Brand
löschte filmten sich die Täter mit dem Feuer im Hintergrund und grölten: >
Einer geht noch! Ein Asylant geht noch rein! http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/newsletter/176554/rechtsextremismus
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